Los Angeles 1984. Roland Farwick patzt beim Weitsprung. Das kostet den weltbesten Zehnkämpfer die Medaille und seine Karriere. Zwanzig Jahre später wird er angeschossen; prompt setzt er sein still gestelltes Leben wieder in Bewegung. Er gründet eine Familie.
Und gewinnt einen Partner. Der ermittelnde Hauptkommissar Ludger Grambach ist einer der Millionen, die Zeugen von Farwicks Schicksal wurden. Und seine eigene Geschichte als gescheitertes Genie ist mit der des Zehnkämpfers eng verknüpft.
Statt Freundschaft aber beginnt ein Duell, das sich an der Oberfläche der Ermittlungsarbeit und in den Tiefen eines Internetspiels abspielt. Bis alles, was vor zwanzig Jahren aufgeschoben wurde, endlich ausgetragen werden muss.
Burkhard Spinnens Roman Mehrkampf nutzt virtuos das Krimi-Genre, um über Mittvierziger zu erzählen, die sich gegen das Älterwerden stemmen. Der Zehnkämpfer verwaltet seine Geschichte. Der ehemals Hochbegabte wartet immer noch darauf, dass er seine Bestimmung findet. Spinnen bringt das Kunststück fertig, einen spannenden Kriminalroman und zugleich ein Lehrstück über eine ganze Generation von Männern und ihre Flucht vor der Verantwortung zu schreiben.
Rezensionen
»Es sind die sparsam eingesetzten Gedankenspiele über Mittelmaß und Wahn, die Spinnens Roman zu einem intellektuellen Vergnügen machen.« Harry Nutt, Frankfurter Rundschau
»Burkhard Spinnen ist ein furioser Roman über die Angst des mittelalten Mannes gelungen.« Denis Scheck, Deutschlandradio
»Auf den ersten Blick ein spannender Krimi. Tatsächlich aber ein grandioser Roman über das Scheitern und unseren Umgang damit.« Wolfgang Niess, literaturblatt
»Spinnen erzählt vom Kampf unter Männern. Beide versuchen den Traum ihrer Jugend festzuhalten, doch müssen sie erkennen: Sie haben ihn längst verloren.« Focus
»Im Mittelpunkt steht nicht die alte ›Whodunnit‹-Frage (…), sondern vielmehr die Geschichte zweier Mittvierzigern (…) – auf ebenso nüchterne wie kunstvolle Weise erzählt.« Marion Lühe, Rheinischer Merkur
»Eine Geschichte, die Spinnen nach allen Regeln der Krimikunst entfaltet (…). Eine Gattung, deren Beherrschung Burkhard Spinnen nunmehr auch bewiesen hat.« Thomas Schaefer, Badische Zeitung
»Es ist ein Vergnügen das Buch zu lesen. Spinnen hat einen wachen Blick für die Krisen jener Generation, der man eigentlich abspricht, Krisen haben zu dürfen (…).« Frankfurter Neue Presse
»Spinnen gelingt das packende Porträt einer atomisierten Gesellschaft, in der Männer ›im besten Alter‹ nicht wissen, wohin mit sich selbst – geschweige denn mit anderen.« Nürnberger Nachrichten