Lego-Steine
Kindheit um 1968
Mit Zeichnungen von Kay Voigtmann
80 Seiten. Leinen. Vierfarbiger Druck.
€ 17,90 €[A] 18,40
ISBN: 978-3-89561-039-4
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Wie war das: 1968 gerade mal zwölf sein? Das heißt: erst zwölf sein, überdies in einem ländlichen Vorort, ziemlich weit vom Schuss und eben für alles Interessante ein bisschen zu jung. War das prägend? Oder typisch? Die grundlegenden Jahre eines »Achtundsiebzigers«?
Oder darf man so gar nicht fragen? Vielleicht ist es ja bloß eine durch häufigen Gebrauch eingeschliffene Übung, die eigene Kindheit irgendwie wichtig zu nehmen. Eine Marotte, ein literarischer Spleen. Oder doch nicht? Burkhard Spinnen hätte jedenfalls seinen Zweifel, was denn mit seinen im Laufe der Jahre entstandenen Miniaturen über seine eigene Kindheit geschehen soll, noch lange vor sich hergeschoben, wäre er nicht dem Zeichner Kay Voigtmann begegnet. Und da Spinnen gerade den großen Erfolg einer Begegnung feiern konnte (Der schwarze Grat, die romanhafte Biographie eines real existierenden mittelständischen Unternehmers), hat er es auch diesmal drauf ankommen lassen. Und daran hat er gut getan. Denn entstanden ist ein illustriertes Buch im allerbesten Wortsinn. Kay Voigtmann hat das Ich aus Spinnens Miniaturen zum Leuchten gebracht. Seine Zeichnungen lehnen sich eng an die Motive und Begebenheiten der kurzen Texte an – zugleich entfalten sie eine ganz eigene, in sich verschlungene und dabei skurril-komische Welt. Lego-Steine sind die bislang kleinsten und zugleich die persönlichsten Bausteine der Spinnenschen Sprach- und Figurenwelt. Auf allerkleinstem Raum führt er hier seine Fähigkeit vor, durch präzise Beschreibungen den Unterschied zwischen Katastrophe und Alltäglichem aufzuheben. Und Voigtmanns Zeichnungen tun das gleiche, wenn sie Satire und Idylle in eins sind.
Kay Voigtmann, 1968 in Zeulenroda geboren, arbeitete als Feinmechaniker, bevor er 1997 ein Studium an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig aufnahm. Seine Bilder sind seit 1993 in verschiedenen Ausstellungen zu sehen. 2002 schloß er das Studium mit Illustrationen zu Burkhard Spinnens Lego-Steinen ab.
Rezensionen
»Spinnen fängt die rätselhafte, sinnliche, bedrängende Welt der Kinder in wunderbaren Prosastücken ein. Er skizziert in klaren poetischen Sätzen eine rheinische Kindheit um 1968.« Focus
»Brauchen wir wirklich noch ein Kindheitserinnerungsbuch? Die Antwort heißt: Ja, brauchen wir. Aber nur dann, wenn es von Burkhard Spinnen kommt (…).« Christoph Schröder, Frankfurter Rundschau
»Widerborstige Genauigkeit, karikaturnaher und doch nicht denunziatorischer Stil, traumartige, gleichzeitig realistische Qualität, Klugheit und Sinnlichkeit.« Rolf-Bernhard Essig, Der Tagesspiegel
»Ein Buch, das man besitzen möchte.« Wiesbadener Kurier
»Spinnen erinnert sich an seine Kindheit um 1968 und erzählt wunderbar davon.« Mannheimer Morgen
»Knapp und präzise wie ein Lego-Stein. Die wunderbar eigenwilligen Zeichnungen von Kay Voigtmann machen das Buch zu einem Schmuckstück für jedes Bücherregal.« Deutsche Welle
»Der tiefe Respekt in Wort und Bild vor dem Fremden der Kindheit macht diesen schönen Textbildband (…) beunruhigend, anrührend und exemplarisch.« Badische Zeitung
»Dank seiner einfachen Sprache, seiner detailgenauen Beobachtungsgabe, seiner witzigen und klugen Wendungen stellt sich bei Lego-Steine pure Leselust ein.« Schwäbische Zeitung
»Die Texte sind Prosa-Miniaturen von fein-humoriger Präzision, die im kindlichen Duktus eine ganz eigene Tiefenschärfe entwickeln.« Frankfurter Rundschau, Plan F